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Jacek Malczewski (1854 Radom - 1929 Krakau), Am Brunnen (Vergifteter Brunnen), 1902.

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Schätzungen: 247 213 - 314 635 EUR
Öl, Leinwand, 68 × 51,5 cm
signiert p. d.: "J. Malczewski".

Auf dem Webstuhl des Malers zwei Stempel der Fabrik von Róża Aleksandrowicz in Kraków und die Stempelnummern: "50" und "67", die sich auf die Größe des Gemäldes beziehen, auf der Rückseite des Rahmens ein Papieraufkleber des Salons für den Verkauf von Kunstwerken bei der Gesellschaft der Freunde der schönen Künste in Krakau und Inventaraufkleber der Sammlung

Provenienz:
- Privatsammlung, Polen
- Auktionshaus Polswiss Art, Auktion von Kunstwerken 11.10.2016

Reproduziert:
- T. Grzybkowska, 'Die Welt der Gemälde von Jacek Malczewski', Warschau 1996, ill. 3 ("Vergiftete Brunnen, Christus und Samariter, Johannes der Täufer"), S. 107.

Literatur:
- "Jacek und Rafał Malczewscy", Hrsg. Z. Posiadała, Radom 2014.
- L. Migrała, "Die Jagiellońska-Straße in Nowy Sącz vom Ende des 19. Jahrhunderts bis 1945
- Einwohner und Gebäude", Bibliothek des "Sadecki Jahrbuchs", Nowy Sącz 2012
- T. Grzybkowska, "Die Welt der Gemälde von Jacek Malczewski", Warschau 1996, ill. 3 ("Vergiftete Brunnen, Christus und Samariter, Johannes der Täufer"), S. 107.

Das zur Versteigerung angebotene Gemälde gehört zu den frühen Kompositionen, in denen Malczewski das Brunnenmotiv einführt. Aus der gleichen Zeit stammen die Realisationen aus der Serie Märchen", die dem so genannten Rogalin-Zyklus" vorausgehen und in denen das Motiv des vergifteten Brunnens am stärksten im Werk des Künstlers mitschwingt. Malczewski nutzte den Garten der Familie seiner Frau in Nowy Sącz, in der Jagiellońska-Straße, als Hintergrund für seine malerische Komposition. Darauf deutet eine erhaltene Fotografie aus dem Archiv des Jacek-Malczewski-Museums in Radom hin, die die Familie Malczewski bei einem identischen gusseisernen Brunnen mit einem charakteristischen Wasserrad zeigt, der in einem mit Pflastersteinen ausgelegten Platz steht. Der Familie von Maria Malczewska gehörten zwei Mietshäuser in der Jagiellońska-Straße 56 und 58. Ein Haus wurde von ihren Großeltern Antoni und Julia Jana, geb. Kisielewska, bewohnt, das andere wurde 1888 an ihre Mutter Jozefa Gralewska vererbt (siehe L. Migrała, "Ulica Jagiellońska w Nowym Sączu od końca XIX wieku do 1945 roku - mieszkańcy i zabudowa", Bibliothek des "Rocznik Sądecki", Nowy Sącz 2012, S. 100). Dort verbrachten Julia und Rafał Malczewski ihre Kindheit, indem sie zwischen 1892 und 1899 mit ihrer Mutter im Haus ihrer Familie lebten und später ihre Ferien in Nowy Sącz verbrachten. Obwohl Jacek Malczewski ständig unterwegs und durch seine Pflichten als Künstler gebunden war, besuchte er seine Kinder gerne. Eine ausführliche und sehr lebendige Beschreibung der "Welt von Nowy Sącz" in der Jagiellońska-Straße finden wir in den Erinnerungen von Rafał Malczewski: "Ich weiß, dass ich in dem Mietshaus neben dem Haus meiner Urgroßeltern wohnte. Die Tür wurde zwischen den beiden 'Grundstücken' durchstoßen. Der Garten hinter den beiden Häusern war für mich etwas Größeres als Europa heute. Er war mit Gemüse- und Obstbäumen bepflanzt, voller grüner Sträucher, mit Wegen, die im Schatten von dunkelviolettem Gestrüpp verliefen, glitschig mit Löchern, die von Regenwürmern oder Ameisen vollgekritzelt waren. Der Garten lief auf eine blaue Weite zu. An einer Stelle flog er hinunter in Richtung der Eisenbahnlinie, die in einem Kreis am Fuße des Vorgebirges verläuft, auf dem Nowy Sącz liegt. Dort unten gab es einen alten Zaun und Büschel von Brennnesseln. Der Hang war mit Pflaumen- und Kirschbäumen mit dunklen, fast schwarzen Früchten bewachsen. Jenseits der Bahnlinie erstreckte sich der Wólki bis zu den Korbwarenwerken des Dunajec. Weiter hinten war er bereits blau und unendlich weit entfernt. In den klaren Böden, die nur vom Regen gewaschen wurden, wuchs in der Tiefe ein azurblauer Schirm jenseits der üblichen dunkelblauen Ausläufer. Das war die Tatra, wie man mir sagte." (R. Malczewski, "Wspomnienie o ojcu", [in:] "Jacek und Rafał Malczewscy", Hrsg. Z. Posiadała, Radom 2014, S. 49-50). In den Erinnerungen des Sohnes des Künstlers wird auch der Brunnen des versteigerten Gemäldes erwähnt. Nach den Erzählungen von Rafał Malczewski glaubten seine Urgroßeltern, dass das aus dem Brunnen geschöpfte Wasser heilende Wirkung haben sollte. Es ist daher zu prüfen, ob der Titel "Vergifteter Brunnen", unter dem das Gemälde in der Literatur meist geführt wird (vgl. T. Grzybkowska, "Świat obrazów Jacka Malczewskiego", Warschau 1996, ill. 3 ("Vergifteter Brunnen, Christus und Samariter, Johannes der Täufer"), S. 107) angemessen. Der auf dem Gemälde gemalte Brunnen scheint eher ein Symbol für die Quelle des Lebens, der Freiheit und der Hoffnung zu sein, was durch die Anwesenheit eines Kindes noch verstärkt wird. Man kann sich auch fragen, ob es sich bei dem auf dem Bild gemalten Jungen um den Sohn des Künstlers handelt. Aus der Zeit des Aufenthalts des Künstlers in Nowy Sącz stammen zwei Porträts von Antoni Jany und seiner Frau sowie zwei Landschaften von Nowy Sącz, darunter "Blick auf die Jagiellońska-Straße". Der Brunnen aus dem Garten in der Jagiellońska-Straße selbst erschien auch in einer Skizzenkomposition aus dem frühen 20. Jahrhundert (Auktionshaus Sopot, Auktion von Kunstwerken, 28.11.2015, Pos. 2).
Auktion
Kunstauktion
gavel
Date
25 November 2023 CET/Warsaw
date_range
Ausrufungspreis
-
Schätzungen
247 213 - 314 635 EUR
Endpreis
-
Los ist nicht mehr verfügbar
Ansichten: 390 | Favoriten: 2
Auktion

Sopocki Dom Aukcyjny

Kunstauktion
Date
25 November 2023 CET/Warsaw
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