35,5 x 50,5 cm - Aquarell, Papier p.d. Widmung in schwarzer Tinte: 2/8 1927 | Skizze von Jacek Malczewski | Das Landgut in Lusławice, wo wir seit einigen Jahren so angenehme Momente verbringen, in Gefühlen immer stärkerer Freundschaft | von unseren besten Freunden an Herrn Witold Rybczyński [...] (Jasieńczyk) [?] Karczewska
l.g. Trockenprägung der Papierfabrik Schoellershammer
Das Gemälde ist Witold Erazm Rybczyński (Stanisławów 1881 - Lusławice 1939) gewidmet. Er war Physiker und Mathematiker, Dozent am Lemberger Polytechnikum und Gymnasiallehrer. 1918 lernte Rybczyński Maria Vayhinger, die Frau von Stanisław Vayhinger, kennen. Rybczyński verliebte sich auf Gegenseitigkeit in Maria und war häufig zu Gast im Haus der Vayhingers und im Sommer in deren Sommerresidenz in Lusławice. Die Familie Vayhinger vermietete einen Teil des Anwesens an die Schwestern Bronisława und Helena von Jacek Malczewski. So baute Rybczyński eine enge Beziehung zu den Schwestern und dem Meister selbst auf, der ihn porträtierte.
Literatur:
- Witold Rybczyński, My Two Polish Grandfathers. And Other Essays on the Imaginative Life, erschienen bei Scribner, 2009, 73-75.
Jacek Malczewski (Radom 1854 - Krakau 1929) - ein herausragender Vertreter der polnischen Malerei der Moderne - begann seine künstlerische Ausbildung an der Hochschule für Bildende Künste in Krakau, wo er in den Jahren 1872-1875 bei Feliks Szynalewski, Władysław Łuszczkiewicz und Jan Matejko studierte, dessen Atelier er in den Jahren 1877-1879 erneut besuchte. Anschließend studierte er an der Pariser École des Beaux Arts bei E. Lehmann (1876-1877).
Im Jahr 1880 reiste er nach Italien. In den Jahren 1884-1885 nahm er als Zeichner an der wissenschaftlichen Expedition von Karol Lanckoroński nach Pamphylien und Pisidien in Kleinasien teil. Zu dieser Zeit hielt er sich auch in Griechenland und Italien auf. Zwischen 1885 und 1886 hielt er sich für mehrere Monate in München auf. Nach seiner Rückkehr ließ er sich dauerhaft in Krakau nieder, von wo aus er weiter nach München und Italien reiste. Von 1896 bis 1900 lehrte er an der Hochschule für Bildende Künste in Krakau, und von 1911 bis 1922 war er Professor und zweimal Rektor der Krakauer Akademie. Die Jahre 1914-1915 verbrachte er in Wien und kehrte 1916 nach Krakau zurück. In den letzten Jahren seines Lebens hielt er sich hauptsächlich in Lusławice und Charzewice bei Zakliczyn auf. Er war Mitbegründer der Gesellschaft der polnischen Künstler "Art" (1897) und Mitglied der Gruppe "Zero" (1908).
In seiner Anfangszeit malte er Porträts, Genreszenen und vor allem Gemälde mit Themen, die mit dem Martyrium der Polen nach dem Januaraufstand zusammenhängen (Tod von Ellenai, Sonntag im Bergwerk, Auf der Bühne, Weihnachtsabend in Sibirien). Später, seit den 1890er Jahren, schuf er Gemälde mit symbolischem Inhalt, in denen sich patriotische, biblische, märchenhafte, literarische und allegorisch-fantastische Themen vermischten.
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