61,0 x 45,0cm - Öl, Leinwand signiert rechts in der Mitte: WW.
Auf der Rückseite Stempel: 205.
Auf der unteren Leiste des Webstuhls rechts ein Aufkleber (Druck, Stift): MUZEUM NARODOWE W POZNANIU | Jahr 1977 | 94; daneben ein Aufkleber eines Auktionshauses.
Provenienz: Das Gemälde war - zumindest bis 1977 - im Besitz von Karol Zolich, einem bekannten Krakauer Sammler, Kenner und Kunstliebhaber. Später, zu einem uns unbekannten Zeitpunkt, gelangte es in andere, ebenso bedeutende Privatsammlungen.
Das Gemälde wurde ausgestellt und reproduziert:
- Ausstellung der "Art" Gesellschaft polnischer Künstler im Könyves Kálmán Salon, Budapest 1910, Kat. Nr. 131 ["Art" Lengyel Művészeti Egyesület kiállítása a Könyves Kálmán Szalonjában];
- Wojciech Weiss (1875-1950). Monographische Ausstellung, Nationalmuseum in Poznań, VI - IX 1977, S. 109, Kat.-Nr. 109, il. S. 230, Nr. 102.
Tintypes ist eines der ersten Werke, die nach dem Durchbruch in der Kunst von Weiss im Jahr 1905 entstanden sind und den Beginn der so genannten weißen Periode markieren, die bis 1912 andauerte. In dieser Zeit hellte der Künstler seine Palette entschieden auf und gab die weiche Modellierung auf, seine Art des Farbauftrags, die mehr an die Zeichnung erinnerte. Wie Agnieszka Ławniczakowa schreibt, werden die pessimistischen Töne, die in der Phase des Jungen Polen so deutlich waren, nun allmählich gedämpft. In seinen reiferen Jahren werden eine heitere Bejahung der Realität und eine arkadische Weltsicht seine Kunst dominieren, und die Darstellung jeglicher philosophischer "außermalerischer" Inhalte wird deutlich zurückgehen. (Wojciech Weiss (1875-1950). Ausstellung..., op. cit. S. 41)
Sowohl der Künstler selbst als auch später die Kuratoren seiner großen monografischen Ausstellung betrachteten Zinn als ein bedeutendes Gemälde im Oeuvre von Wojciech Weiss. Im Jahr 1910 zeigte der Autor das Werk auf einer Ausstellung im Könyves Kálmán Salon, einer bekannten Budapester Galerie, die im ungarischen Kunstleben eine wichtige Rolle spielte. Hier fanden Wechselausstellungen und Auktionen mit Werken ungarischer und ausländischer Künstler statt, darunter Max Liebermann, Lovis Corinth, Walter Leistikow und Max Slevogt. Als Werk aus der Sammlung des berühmten Krakauer Sammlers Karol Zolich wurden die Tintypes 1977 in einer großen monografischen Ausstellung des Künstlers im Nationalmuseum in Posen gezeigt.
Wojciech Weiss (Leorda, Bukowina, Rumänien 1875 - Krakau 1950) - Maler und Grafiker; in den Jahren 1890-1899 studierte er an der Krakauer Hochschule für Bildende Künste, zunächst bei Jan Matejko, Władysław Łuszczkiewicz, Florian Cynk, Józef Unierzyski, später auch bei Leon Wyczółkowski und Julian Fałat. Er schloss sein Studium mit einer Goldmedaille ab; später setzte er seine Ausbildung in Paris und Italien fort. Ab 1897 war er Mitglied der Gesellschaft Polnischer Künstler "Sztuka", 1906 wurde er Mitglied der Wiener "Sezession". Ab 1907 lehrte er an der Akademie der Schönen Künste in Krakau - ab 1910 als außerordentlicher Professor, ab 1913 als ordentlicher Professor. Er war auch zweimal Rektor der Universität - 1918/19 und 1933-1936. Er war einer der herausragendsten polnischen Maler der Zeit des Jungen Polen und der Zwischenkriegszeit. In seiner Anfangszeit malte er symbolische figürliche Szenen, oft mit phantastischen Themen, später auch Porträts, Akte und Landschaften. Er beschäftigte sich auch mit der Druckgrafik und der Bildhauerei.
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