Öl, Leinwand; 80 x 131 cm;
signiert l.d.: A. Swieszewski / Munchen 1878
REPRODUZIERT:
Polnische Malerei in Privatsammlungen, E. Charazińska, E. Micek-Broniarek, A. Tyczyńska, Warschau 1995, S. 38-39, ill.
" [...] Er war ein Schüler des Landschaftsmalers Christian Breslauer und interessierte sich wahrscheinlich unter dessen Einfluss für die Landschaft. 1863 nahm er, wie die meisten Jugendlichen seiner Generation, am Januaraufstand teil und ging nach dessen Niederschlagung nach München, wo er bis 1869 an der Akademie studierte. Er zeichnete sich schnell aus und erregte die Aufmerksamkeit der Kritik. Seine Bilder wurden auf Ausstellungen im Ausland und in Polen gezeigt und oft mit Medaillen ausgezeichnet. Inspiration und Bildmotive fand er auf seinen häufigen Reisen. Nach seinem Studium reiste er nach Frankreich und Italien, wo er "mit seinen Malinstrumenten in alle Richtungen wanderte". Nach 1873, als er sich dauerhaft in München niederließ, unternahm er häufig Pleinair-Malreisen in die Schweiz und nach Tirol, mehrmals auch nach Polen in die viel besuchte und bemalte Tatra.
[...] Seine idealisierten Landschaften malte und vollendete er in seinem Atelier, basierend auf zahlreichen Naturstudien und Skizzen, die aus dem Gedächtnis entstanden. Während seines Aufenthalts in Italien malte er Ansichten von Küsten, Seen und farbenfrohen Gärten mit antiken Ruinen (Von den Ufern Capris, Die alte Brücke von Sorrent, Die Ruinen von Campagna di Roma). Oft malte er die Landschaft der Ebenen, die an seine Heimat erinnerte. Seine größte Vorliebe galt jedoch den Berglandschaften, und die Komposition seiner Bergansichten war beeindruckend. Einem zeitgenössischen Kritiker zufolge waren Swieszewskis Landschaften "von poetischem Charme durchdrungen", hatten "die Kraft der Farben" und oft "einen brillant ausgeführten Sonnenuntergangseffekt, eine der Lieblingsfarben des Künstlers".
Swieszewski verstand es meisterhaft, die Transparenz tiefer Bergseen und den Glanz eines blauen, sonnendurchfluteten Himmels wiederzugeben. Oft setzt er Staffagen ein, wobei die Kostüme der dargestellten Personen als zusätzliche, leuchtende Farbakzente wirken. All diese Merkmale finden sich in seiner theatralisch gestalteten monumentalen Alpenlandschaft von 1878 am Ufer des Urnersees (neben dem Vierwaldstättersee) mit Fernblick auf den verschneiten Urner Rotstock".
A. Tyczyńska, in: Polnische Malerei in Privatsammlungen, E. Charazińska, E. Micek-Broniarek, A. Tyczyńska, Warschau 1995, S. 38-39.
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