Elijah KANAREK (1902-1969), Stilleben mit Granatapfelfrüchten und Weintrauben

Eigene Technik, Enkaustik, Platte;
35,5 x 56 cm.

Der Granatapfel ist eine symbolträchtige Frucht, und in der jüdischen Bibel finden sich spezifische Hinweise auf ihn.
In Deuteronomium 7,12-11,25 wird er als eine der sieben Feldfrüchte Israels (zusammen mit Weizen, Gerste, Trauben, Feigen, Oliven und Datteln) erwähnt.
In Exodus 28:33-34 heißt es, dass Bilder von Granatäpfeln in den Saum des me'il ('Gewand des Ephod'), des Gewandes, das der hebräische Hohepriester trägt, eingewebt sind.
Granatäpfel finden sich auch im Buch der Könige, 7: 13-22, wo die Frucht auf den Kapitellen von zwei Säulen abgebildet ist, die vor dem von König Salomo in Jerusalem erbauten Tempel standen. König Salomo soll seine Krone in Anlehnung an die "Krone" des Granatapfels entworfen haben.
Die Bedeutung des Granatapfels für die Juden wird auch durch sein Erscheinen auf antiken Münzen aus Judäa verdeutlicht, eine der wenigen Abbildungen, auf denen er als heiliges Symbol erscheint.
In der jüdischen Tradition ist der Granatapfel ein Symbol der Fruchtbarkeit und der Liebe, so dass er zum Beispiel im Hohelied 4,3 häufig erwähnt wird: "Deine Wangen sind wie ein Band aus Karmesin, wunderbar sind deine Lippen. Deine Stirn unter dem Schleier [leuchtet] wie eine offene Granatapfelfrucht".
Die jüdische Tradition lehrt auch, dass der Granatapfel ein Symbol für Rechtschaffenheit, Wissen, Gelehrsamkeit und Weisheit ist, da er 613 Kerne haben soll, die den 613 Mitzvot, den Geboten der Tora, entsprechen.
Insgesamt wird die Granatapfelfrucht in siebzehn biblischen Versen erwähnt.
Interessant ist auch, dass viele jüdische Gelehrte glauben, dass der Granatapfel und nicht der Apfel die "verbotene Frucht" des Gartens Eden war. Tatsächlich lässt sich die Schönheit des Granatapfels gut in die zeitgenössische Kunst übertragen, denn seine tiefrote Farbe und seine reiche Symbolik machen ihn zu einem idealen Motiv für Künstler.
[Quelle: https://dzismis.com/2022/09/29/owoc-granatu-2/]