Öl, Karton, 27 × 35 cm
signiert l.d.: "Pankiewicz".
Auf der Rückseite wahrscheinlich mit Bleistift vom Autor beschriftet: "Pankiewicz/Cassis 1928" und die Zahl "5".
Provenienz:
- Privatsammlung, Polen
"Pankiewicz verdankt unbestreitbar viel seiner Begeisterung für das französische Genie. Vor allem aber verdankt er jene seltene Synthese aus einer wachen und zu kühnen Taten neigenden Intelligenz und einem Sinn für Mäßigung
und Harmonie, die sein Werk kennzeichnet. Man spricht oft von französischen Einflüssen im Werk von Pankiewicz. Wie viel ist daran richtig?... Er imitiert nicht einzelne Künstler, sondern sammelt wie eine Biene akribisch den Honig der künstlerischen Leistungen seiner Zeit. Und wie eine Biene verwandelt er ihn, verschmilzt ihn
mit der polnischen Substanz seines eigenen Talents zu einem eigenständigen und interessanten Ganzen. Auf den Wanderungen und in den verschiedenen Phasen seines fruchtbaren Lebens, die durch Werke von hohem Wert gekennzeichnet sind, hat unser berühmter Landsmann die Stufe der schöpferischen Blüte erreicht, in der die plastische Form, die Farbgebung und die Zeichnung eine schöne Symphonie der Malerei bilden."
E. Woroniecki, Projekte der Wanddekorationen von Pankiewicz für die Kapelle des Wawel-Schlosses.
Ausgestellt in Paris, bald nach Krakau transportiert, "Tęcza" 1931, z. 29, S. [4].
"Der Anblick der Natur ist für das Auge des Malers eine Quelle unerschöpflicher Formen und Farben, ebenso wie für seine Vorstellungskraft, die durch das aus dem Sehen entstehende Gefühl in das Leben der Wesen und Gegenstände eindringt."
J. Czapski, "Józef Pankiewicz. Leben und Werk. Aussagen zur Kunst", Warschau 1936, S. 138.
In den 1920er Jahren entstanden in Pankiewiczs Werk vor allem schöne Landschaften, die die charakteristische Landschaft der Provence verewigten. Der Künstler und seine Frau verbrachten ihre Ferien in den Sommermonaten in Südfrankreich, das aber auch Ziel von Frühlingsreisen war. Der Sommer 1909, den der Künstler mit seinem Freund Pierre Bonnard und dessen Frau in einem gemieteten Haus in Saint-Tropez verbrachte, wird in der Literatur oft als der Moment genannt, der den Beginn von Pankiewiczs Faszination für diese Region und eine besondere zeitliche Zäsur für das künstlerische Schaffen des Malers markiert. Tatsächlich war diese Stadt bereits ein Jahr zuvor eine Episode in den Urlaubsreisen der Familie Pankiewicz gewesen ("Józef Pankiewicz. Leben und Werk. An den Künstler zum 140. Jahrestag seiner Geburt", Warschau 2006, S. LII [52]). Pankiewicz besuchte auch Saint Tropez im Jahr 1919 und im Frühjahr 1921-1922, aber die zunehmende Beliebtheit dieses Ortes bei den Touristen zwang den Künstler, ruhigere Ziele zu wählen, die dem kreativen Prozess förderlich waren (Ibidem, S. XVIII [18]. Dies waren nacheinander die malerischen Orte
Sanary (1924, 1926), La Ciotat (1927) und Cassis (1928), wobei in den 1930er Jahren La Ciotat der richtige Ort zu sein scheint.
La Ciotat scheint der "Zufluchtsort" gewesen zu sein, in den der Künstler unbedingt zurückkehren wollte. Die letzten vollendeten Landschaften des Malers aus dem Jahr 1938 stammen von dort (Ibid, S. LXII [62]).
Die Provence erwies sich für Pankiewicz als unerschöpfliche Quelle der Inspiration. Die Landschaften sind größtenteils ungestört von Staffage und spiegeln die Schönheit der Natur wider, die der Künstler in direktem Kontakt mit der hiesigen Landschaft erlebte. Auf den Leinwänden sind die charakteristischen Olivenhaine zu sehen, deren silbrig-grüner Farbton der Baumkronen mit der rostroten Farbe des Bodens kontrastiert. Anderswo
In der Ferne ist das charakteristische Relief zu sehen, das sich in den Himmel erhebt oder zum Wasser der Bucht hin abfällt. Diese Landschaften zeugen auch von den formalen Veränderungen im Schaffen des Künstlers, der anfangs unter dem Einfluss von Bonnard und Cezanne vor Farben strotzte und später eine ruhigere, harmonischere Farbpalette verwendete. Für den Betrachter sind die Werke von Józef Pankiewicz wie eine visuelle Reise durch dieses mediterrane Arkadien, das den Maler fast die gesamte Zeit seines künstlerischen Weges mit seinem Charme in seinen Bann zog.
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