Leon Wyczółkowski (1852 Huta Miastkowska bei Kielce - 1936 Warschau), Alter Fichtenbaum

Tusche, Aquarell, Buntstift, Kratzpappe, 48,3 × 32,7 cm (leichtes Passepartout)

Rückseitig ein Ausstellungsaufkleber der Gesellschaft der Freunde der schönen Künste in Krakau von 1937 mit einer Beschreibung des Werkes und der Nummer "763/7".

Provenienz:
- (vor 1937) - Sammlung von Gustaw Karol Bartke (1896-1992) - Mitglied der Kaufmännischen Kreditgenossenschaft von Tomaszów Mazowiecki, aus der er auch stammte. Er war Eigentümer von Mietshäusern auf dem dortigen Marktplatz.
- Privatsammlung, Polen

Ausgestellt und beschrieben:
- "Leon Wyczółkowski" [posthume Ausstellung] Juni 1937, Gesellschaft der Freunde der schönen Künste in Krakau, pos. cat. 7, s. 19.

Bäume waren für Wyczółkowski "das Objekt der höchsten Zuneigung und ständigen Sehnsucht, der stärkste schöpferische Anreiz" (Leon Wyczółkowski, "Listy i wspomnienia", ed. Maria Twardowska, Wrocław 1960, S. 183). Er malte sie seit den 1880er Jahren bis zu seinen letzten Realisierungen, die wenige Monate vor seinem Tod 1936 entstanden. Fichten, Kiefern, Akazien, Ulmen, Ahorne, Birken, die Eichen von Visegrad, Rogalin oder die von Bialowieza "waren Themen der Reflexion, tief empfunden in ihrem semantischen Gehalt. Ihr Ausdruck veränderte sich mit der Jahreszeit, dem Wetter oder der Tageszeit und spiegelte die Stimmungen und Gefühle des Künstlers selbst wider" (Wacława Milewska, "Bäume und Wälder im Werk von Leon Wyczółkowski", [in:] "W kręgu Wyczóła." Bydgoszcz: Leon Wyczółkowski District Museum in Bydgoszcz. 2013, s. 65). Der Künstler sagte: "Ich bin ein Kind des Waldes, und die Bäume waren das Element der Natur, mit dem er sich am meisten identifizierte" (Twardowska, op. cit. 130).
Das ausgestellte Werk zeichnet sich durch die ungewöhnliche Subtilität seiner monochromen Farbgebung aus. Diese Faszination für Schwarz und Weiß war charakteristisch für sein Werk. Wie er sich erinnerte: " (...) Die aufwändigsten farbigen Dinge nehmen mich nicht ein. Ich ziehe es vor, die ganze Klaviatur, vom Bass bis zur Bratsche, in Schwarz darzustellen". (Twardowska, op. cit. S. 130).