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Leon Wyczółkowski, PORTRET WANDY KOSSUTHÓWNY, 1892

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Schätzungen: 27 780 - 46 301 EUR
52,9 x 39,0 cm - Pastell, Karton Pastell, Karton auf Karton geklebt, 52,9 x 39 cm

Unterschrift p.g.: L. Wyczółkowski | 1892

auf der Rückseite:

- Aufkleber (Stempel, Druck, Tinte): [1]598 | Autor Wyczółkowski Leon | Titel Portrait von Fräulein K. | Ausführung pas[tel] | Preis ... | Autor K. Kozłowski Pierackiego 16 | Datum 9 SIER. 1937;

- unten: Porträt eines Mädchens (Wanda Kossuthówna) | Eigentum von Frau Wanda geb. Kossuth Kozłowska;

- unten: P.P.H.U. Desa-Etikett (Druck, Stempel, Bleistift) 20. IV 87 Wyczółkowski "Porträt einer Frau" | P.P. "DESA" | Geschäft | Lager 1 | K I Reg. Nr. 252 / I 57 I Preis PLN 3500,-;

- p.g. Aufkleber: ARTYSTYCZNA WYTWÓR[NIA] | RAM | F. BURDYŃSKI | WARSZAWA BRACKA 18.



Provenienz: Wanda Czesława Kozłowska, geb. Kossuth (Lodz 1881 - Warschau 1967) war Wyczółkowskis Cousine väterlicherseits. Wanda war die Tochter von Stefan Ludwik Kossuth und Karolina, geb. Gumowska. Zwischen 1909 und 1911 heiratete sie Karol Kozłowski.



Das Gemälde wurde ausgestellt, reproduziert und erwähnt:

- Leon Wyczółkowski 1852-1936 Gemälde, Führer 125, TZSP in Warschau, IX 1937, S. 23, Kat. Nr. 29, il. S. 84 [nlb];

- Briefe und Memoiren von Leon Wyczółkowski [zusammengestellt von M. Twarowska], Ossolineum, Wrocław 1960, S. 64, 196;

- K. Kulig-Janarek, W. Milewska, Leon Wyczółkowski 1852-1939. Zum 150. Geburtstag des Künstlers, Nationalmuseum in Krakau 2003, S. 13, 44.



Wyczółkowskis Frühwerk machte ihn schnell zu einem hervorragenden Porträtisten. Einen besonderen Platz in seinem Werk nehmen die Porträts von Menschen aus seinem Familien-, Bekannten- und Freundeskreis ein, wie Roman Konik schreibt: Das Gesicht eines Bekannten oder Freundes im Porträt wurde nicht nur zu einem Bild, das man wiedererkennt, sondern die Figur enthielt eine eigene Welt mit gemeinsamen Erinnerungen, Geschichten, Witzen und Sorgen. Vielleicht sind deshalb die besten Porträts, die unter dem Pinsel oder Stift des Künstlers entstanden sind, die von Menschen, die der Künstler gut kannte (R. Konik, Leon Wyczółkowski. Porträt eines Malers, Take Care Publishing, Bydgoszcz 2019, S. 190).

Zweifellos gehört das Bild von Wanda Kossuthówna zu diesen Meisterwerken. Es ist bekannt, dass der Künstler seine Cousine mehrmals porträtiert hat. Auch für das 1896 entstandene Bild Digging for Beets stand sie für ihn Modell. Eines der Porträts von Wanda befand sich im Besitz des berühmten Warschauer Sammlers Bronisław Krystall (1887-1983).

Anlässlich der Einweihung des neuen Gebäudes im Jahr 1938 schenkte er es dem Nationalmuseum in Warschau. Renata Higersberger beschreibt das angebotene Pastell: Die unvollendete Porträtskizze einer jungen Frau ist in impressionistischer Manier gemalt und stellt die Cousine des Malers väterlicherseits dar. Wanda Kossuth hatte der Künstler bereits in Pastell verewigt (57 x 40,5 cm). Der meisterhafte Umgang mit dem Licht kommt den schimmernden Effekten der Umrisse der Figuren in dem Pleinair-Werk "Eine Partie Krocket" von 1895 nahe (digital.mnw.art.pl).

Das hier angebotene Pastell stammt aus der impressionistischen Periode in Wyczółkowskis Schaffen, die zwischen 1890 und 1896 liegt. Mit seinen in dieser Zeit entstandenen Werken gehört er zur Avantgarde der Veränderungen in der polnischen Malerei jener Zeit. Wyczółkowskis Impressionismus war nicht nur eine getreue Nachahmung der französischen Meister, wie Marian Turwid treffend feststellte: Wyczółkowski kam aus dem Realismus, und durch das Studium von Licht und Farbe hörte er auf, ein Realist zu sein. Die Erfahrungen der Impressionisten und seine eigenen Studien in der freien Natur haben die Werkstatt des Realisten nur bereichert, so wie spätere Studien der japanischen Grafik den Realisten eine Ökonomie des Ausdrucks lehrten, die manchmal bis zur beeindruckenden Synthetik der Aufnahmen reichte (M. Turwid, zitiert nach: Museums of Kuyavia and Pomerania. Bydgoszcz. Leon Wyczółkowski, erschienen bei Margrafsen, Bydgoszcz 2012, S. 32).

Das lachende Gesicht der jungen Wanda ist nach der impressionistischen Methode der Entmischung von Farben und der Schichtung von reinen Pigmenten nebeneinander mit winzigen, schnellen und intensiven Kreidestrichen gemalt. 1892 beginnt der Künstler, der zuvor Öltechniken verwendet hatte, mit der Pastellmalerei. Das hier angebotene Porträt von Kossuthówna ist somit eines der ersten Werke, das in einer Technik ausgeführt wurde, die der Künstler voll und ganz beherrschte.

Leon Wyczółkowski (Huta Miastkowska bei Siedlce 1852 - Warschau 1936) - Maler, Grafiker und Pädagoge - war einer der bedeutendsten polnischen Künstler, die an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhunderts. Er begann seine künstlerischen Studien an der Warschauer Zeichenklasse unter der Leitung von Wojciech Gerson und Aleksander Kamiński (1869-1873), setzte sie dann an der Münchner Kunstakademie unter Aleksander Wagner (1875-1877), in Krakau unter Jan Matejko (1877/78) und während zweier Reisen nach Paris (1878 und 1889) fort. Nach seinem Studium ließ er sich in Lwów nieder, später zog er nach Warschau. Die Jahre 1883-1893 verbrachte er auf Reisen in der Ukraine und in Podolien. Im Jahr 1895 zog er nach Krakau, wo er als Dozent an der dortigen Hochschule für Bildende Künste tätig war. In den folgenden Jahren reiste er viel - nach Italien, Frankreich, Spanien, in die Niederlande und nach England. Er war eines der Gründungsmitglieder der Gesellschaft Polnischer Künstler "Sztuka". Er stellte viel im In- und Ausland aus. Die Jahre 1929-1936 verbrachte er in Poznań und Gościeradz und pendelte nach Warschau, wo er (ab 1934) den Lehrstuhl für Grafik an der Akademie der Schönen Künste innehatte. Er malte Landschaften, Porträts, Genreszenen, Stillleben und Blumen. Er setzte gerne Pastell- und Aquarelltechniken ein, war ein versierter Grafiker und beschäftigte sich auch mit der Bildhauerei.
Auktion
Auktion für frühe Kunst
gavel
Date
17 März 2024 CET/Warsaw
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Ausrufungspreis
23 150 EUR
Schätzungen
27 780 - 46 301 EUR
Endpreis
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Auktion

Agra-Art

Auktion für frühe Kunst
Date
17 März 2024 CET/Warsaw
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