Leonard PĘKALSKI (1896-1944), Frau in einem Sessel [sitzend].

Aquarell, Karton; 25 x 22 cm;
Rückseitig mit Bleistift "22 akw".
Im Katalog der posthumen monografischen Ausstellung des Künstlers im ZPAP in Warschau, 1969, Pos. 310, als Eigentum der Schwester des Künstlers [Titel "Sitzen"].

Leonard Pękalski trat 1913 in die Warschauer Hochschule für Bildende Künste ein, wo er bei Edward Trojanowski studierte und 1915 und 1916 Stipendien der Gesellschaft zur Förderung der Bildenden Künste erhielt. Er arbeitete mit Trojanowski an den polychromen Arbeiten im Schloss von Lublin zusammen.
Zwischen 1925 und 1929 unternahm er Reisen nach Italien, Frankreich und England. Im Oktober 1928 trat er eine Assistentenstelle an der Akademie der Schönen Künste in Warschau an und wurde nach der Umbenennung der Akademie am 19. Dezember 1934 zum außerordentlichen Professor für dekorative Malerei ernannt.
Er war eine der führenden Persönlichkeiten der Gruppe "Pryzmat", in der sich die Schüler von Felicjan Szczęsny Kowarski zusammenschlossen. Pękalskis erste Einzelausstellung fand 1930 im Garliński-Salon statt, und insgesamt nahm er zwischen 1930 und 1939 an über dreißig Ausstellungen teil, darunter 1937 in Paris und 1939 in New York. Er malte Stillleben, Landschaften, figürliche und kämpferische Kompositionen sowie Porträts. Nach seinen frühen Gemälden, die Merkmale der formistischen Geometrisierung aufweisen, wendet er sich der Problematik der Farbe zu, die für ihn kein Selbstzweck, sondern ein Faktor bei der Konstruktion von der Natur entnommenen Formen ist. In figürlichen Kompositionen mit symbolischen und mythologischen Akzenten stand er der klassischen Tradition näher. Die Themen seiner harmonischen und direkten Landschaften waren Krasiczyn (1936), die Umgebung seiner Heimatstadt Grojec und das Warschauer Mokotow. In seinen sehr persönlichen Porträts beschränkte er sich hauptsächlich auf den Kreis seiner engsten Familie - Eltern, Geschwister. Er gehörte zu den Gründern der Polnischen Militärorganisation in Grójec und nahm 1920 als Kavallerist am Feldzug teil.