Der Titel der Ausstellung von Piotr Krzymowski, Homo cellularis, bezieht sich auf ein Konzept, das erstmals von Maurizio Ferraris, einem italienischen Soziologen und Philosophen, verwendet wurde, der unser durch die Nutzung von Mobiltelefonen bedingtes Verhalten analysierte. Der Autor geht davon aus, dass unsere Alltagsgeräte und Online-Plattformen zu einer Erweiterung unserer selbst geworden sind - sowohl unseres Körpers als auch unseres Geistes. Die virtuelle Realität ist in der Tat zu einer echten Realität geworden, und damit sind wir mit neuen Möglichkeiten konfrontiert: augenblickliche Kommunikation über den ganzen Globus, unaufhörliches und unbegrenztes Erstellen, Teilen und Kopieren von Daten und überall gleichzeitig sein.
In seinen neuesten Werken, die in seiner ersten Einzelausstellung im CCA in Toruń gezeigt werden, bezieht sich der Künstler Piotr Krzymowski gemeinsam mit dem Kurator Mateusz Kozieradzki auf Untersuchungen über unser Verhalten in den sozialen Medien und die Nutzung elektronischer Geräte. Der Künstler kombiniert seine eigene Mischtechnik und stellt traditionelle Techniken wie analoge Fotografie mit einem Hashtag oder Siebdruck mit thermochromer Farbe, die durch Berührung aktiviert wird, einander gegenüber. Er konzentriert sich auf Symbole wie den Hashtag oder Emoticons, um sie zu analysieren, zu kritisieren und ihnen neue Bedeutungen zu entlocken. Krzymowskis Arbeit ist das Ergebnis vieler Faktoren, aber der Ausgangspunkt für seine Forschung sind die kleinen, alltäglichen Aktivitäten wie das Einloggen in ein Smartphone oder das Chatten - Aktivitäten, die so alltäglich sind, dass wir aufhören, ihnen Aufmerksamkeit zu schenken, geschweige denn über ihre Natur und Bedeutung nachzudenken.