Aus dem Besitz des Großherzogtums Hessen, Anton Raffael Mengs, Aussig 1728 - 1779 Rom, zugeschrieben, Traum des heiligen Joseph

Aus dem Besitz des Großherzogtums Hessen
Anton Raffael Mengs
Aussig 1728 - 1779 Rom, zugeschrieben
Traum des heiligen Joseph
Hochwertige Werkstattwiederholung des gleichnamigen Gemäldes im Kunsthistorischen Museum Wien (Gemäldegalerie, 124)
Öl auf Leinwand, unterfüttert
112 x 85 cm, mit Rahmen 124 x 97,5 cm
Provenienz: Etikett und Siegel des Großherzogtums Hessen auf der Rückseite ("Gr. Hss. Ministerium. Grosh. Hausses u. d. Äusseren", Wappen des Landes Hessen)

Die unmittelbare Darstellung zeigt den schlafenden Josef, der in Gestalt eines Engels die göttliche Nachricht erhält, dass er mit Maria und dem Jesuskind nach Ägypten gehen soll, um der Bedrohung durch Herodes zu entgehen. Der heilige Josef sitzt an seiner Werkbank, eines seiner Zimmermannswerkzeuge an den Tisch vor ihm gelehnt, das andere noch in der Hand. Mit der rechten Hand auf die Werkbank gestützt, ist er in einen tiefen Schlaf gesunken, sein Gewand locker über seinen Körper gehängt. Hinter ihm erscheint ein Engel als Überbringer der göttlichen Weisung, dessen Erscheinung für den Betrachter sichtbar ist, sich aber den geschlossenen Augen Josephs entzieht. Der Engel mit wallendem Haar, der vermutlich eine plötzliche Annäherung andeutet, hat seine linke Hand einladend vor den Körper gehoben, während seine rechte Hand in die Ferne, vermutlich nach Ägypten, weist.
Die weichen Konturen der Figuren lassen Elemente der Sfumato-Malerei erkennen. Die explizite Frontalität und die klare inhaltliche Konzeption des Bildes zeigen die Abkehr von der barocken Kunst und die Hinwendung zum Klassizismus, für den Anton Raphael Mengs ebenfalls ein wichtiger Wegbereiter war. Bei diesem Gemälde handelt es sich um eine qualitätsvolle Werkstattwiederholung des Gemäldes im Kunsthistorischen Museum Wien (Gemäldegalerie 124). Besonders bemerkenswert ist auch die Provenienz des Gemäldes, denn es stammt aus dem Großherzogtum Hessen, wie ein Etikett und Siegel auf der Rückseite belegen.