Tusche, Gesso, Leinwand; 122 x 175 cm;
Auf der Rückseite:
- ''UNTITLED (BLOOD MERIDIAN)''; auf dem Ausschnitt signiert, datiert und mit Autorenangabe versehen: [UNTITLED (BLOOD MERIDIAN)". 2012 P.U.;
-Galerieaufkleber Massimo De Carlo, Mailand
-Auktionsaufkleber
-Aufkleber der Versandfirma, Hongkong
Provenienz:
Privatsammlung, Polen
Zwischen 2008 und 2014 realisierte Piotr Uklański eine Reihe von Gemälden, deren Leitmotiv das Blut war und die zunächst auf das Märtyrertum zur Verteidigung des Vaterlandes anspielten (so zum Beispiel das Thema des Warschauer Aufstands, an den der Künstler erinnert). Die nationale Identität war 2008 auch das Hauptthema einer Ausstellung des Künstlers in New York, und Werke aus dieser Serie wurden im Dallas Contemporary in Texas ausgestellt. Alle diese Kompositionen sind sowohl durch ihr Thema (das in zweierlei Hinsicht verstanden wird: biologisch und symbolisch) als auch durch die verwendete Ausführungstechnik, d. h. hauptsächlich Tusche und Gesso, miteinander verbunden. Im Laufe der Serie hat der Künstler die Verwendung des gewählten Motivs frei ausgedehnt (so wie er mehr als einmal Farbe auf seinen Leinwänden verschüttet hat) und durch die Schließung des nationalen Themas das interpretative Gewicht auf das Problem der vergehenden Zeit verlagert. Hier korrespondiert er eindeutig mit dem Werk von Roman Opałka. Eine weitere Etappe waren die Bezüge zu Kriegsthemen im Kontext der Werke von Rothko oder der Gutai-Gruppe. Bei diesem Ansatz standen Fragen der Aggression und des daraus resultierenden Traumas im Vordergrund.
Blut als Träger des Lebens, aber auch als Zeichen des drohenden Todes, tritt in den Bildern des Künstlers meist in zweifacher Form auf: als dicht mit mehr oder weniger regelmäßig geformten und unterschiedlich dichten Flecken gefüllte Ansammlung oder als breitflächig verschüttete Farbschicht, die locker über die Oberfläche des Objekts fließt. Diese eher minimalistische, formal begrenzte Herangehensweise an die Materie des Gemäldes verstärkt jedoch die Notwendigkeit, das Werk zu interpretieren. Die hier angebotene Komposition hat ein großes künstlerisches und sammlerisches Potenzial. Sie stellt eine der bekanntesten Serien des Künstlers dar, und ihre lapidare Form ist trotz der Ernsthaftigkeit des Symbols sehr dekorativ.
Das Jahr 2012, aus dem das Objekt stammt, war unter anderem geprägt von Uklańskis erster Querschnittsausstellung in Polen, "Forty and Four" in der Warschauer Galerie Zachęta. Der Künstler präsentierte unter anderem die provokante Serie "Polska Neoawangarda". Drei Jahre später fand im Metropolitan Museum in New York eine bedeutende Ausstellung mit dem Titel "Fatal Attraction" statt.
Uklański hat sich in seiner Kunst mehr als einmal der Kontroverse und verschiedener Ausdrucksmittel (Performance, Video, Fotografie) bedient. Er setzt sich weiterhin mit Themen der Populärkultur auseinander und experimentiert mit der Definition von Kitsch, aber auch Landschafts- oder Porträtthemen sind ihm fremd.
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