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Jerzy Duda Gracz, LE PETITE CONTREDANCE, 1990

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Schätzungen: 55 800 - 78 120 EUR
Zusätzliche Gebühren: +5% / 3% Droit de suite
123,0 x 91,5cm - Öl, Faserplatte signiert l.g.: DUDA GRACZ . 1440/90 .

Rückseitig in Markierung auf Platte m.g.: II, p.d.: 1440/91, m.d.: LIZTEWK, linke Pfeilmarkierung nach unten und oben.

Auf der Rückseite, auf der g. Leiste des Rahmens rechts, ein Aufkleber des Agra-Art Auction House; auf der Tafel m.g.: handgefüllter Aufkleber des Autors mit Angaben zum Gemälde und Signatur.


Das ausgestellte Gemälde:

- Präludium. Sammlung Wrocław, Galerie des Auktionshauses Agra-Art, Warschau 28 I - 3 III 2023;
- Polnischer Sommer. Duda Gracz bei Tichauer, Kunstgalerie Tichauer, Tychy 1 VII - 24 IX 2023.

Reproduziertes Bild:

- Duda Gracz, Text: Ireneusz J. Kamiński, Auswahl der Abbildungen, Zusammenstellung der Biographie und Bibliographie: Agata Duda Gracz, Verlag Penta, Warschau 1997, S. 121, Pos. 64, Farbabb.
- Präludium. Sammlung Wrocław (Ausstellungskatalog), Agra-Art, Warschau I 2023, S. 19, Farbabb., Kat. Nr. 5;
- Polnischer Sommer. Duda Gracz bei Tichauer, Kunstgalerie Tichauer, Tychy VI 2023, S. 33, farbig ill.

Im Laufe der Jahre hat Duda Gracz die Erzählung seiner Gemälde immer wieder auf dem universellen Motiv des Tanzes aufgebaut. Er paraphrasierte den Totentanz (Bild 356. Danse macabre, 1978), schuf eine Reihe publizistischer "Polnischer Tänze" (1980-1983), berührte jüdische Themen im "Ökumenischen Tanz" (Bild 1645. Gmina Oświęcim. Taniec Ekumeniczny A.D. 2000, 1994). Er griff auch nach der Form der Salon-Contredance in der Grande (Bild 1159. Le Grande Contredance - 1, 1987) und Petite Edition. Letztere ist das Thema des vorliegenden Gemäldes von 1990. Sie wird von einem eigentümlichen Paar besucht - einem hochrangigen Vertreter der Kirche und einem Vertreter der uniformierten Dienste. Die Details der Kleidung der Figuren deuten auf einen Bischof und einen Offizier der 1989 reformierten ZOMO - Motorisierte Abwehreinheiten der Bürgermiliz - hin. Dies ist ein offenkundiger Verweis auf die kommunistische Zeit und insbesondere auf die Ereignisse von 1970. Dieses Datum erscheint wie ein weiterer interpretativer Hinweis im Hintergrund der Männer, an die im Tanz erinnert wird. Das Spiel mit den Kontrasten und die Konfrontation des Betrachters mit einer kontroversen Beziehung lassen nur eine allgemeine Schlussfolgerung zu: die Verbindung von Kirche und Macht. Hier spielt der Künstler einmal mehr die Rolle eines rassischen Homo politicus, der mit seinem Pinsel die Geschichte der sozialen und politischen Umwälzungen in Polen bitter kommentiert. Im nationalen Imaginären verschont er niemanden, nicht einmal sich selbst - und er behauptet, dass seine karikierte Galerie von Porträts seiner Landsleute ein Spiegel sei, in dem er sich selbst genau beobachte:

Ich werde Ihnen etwas sagen, was ich schon einmal gesagt habe und was damals als liebenswürdige Koketterie abgetan wurde, obwohl es in Wirklichkeit keine Spur von Koketterie gibt: All diese Menschen auf meinen Bildern - dünne und dicke, Prominente und Arbeiter, alptraumhafte alte Damen und Erstkommunionmädchen sowie die Figuren, die nach 1980 auftauchten - sind eine kontinuierliche Reihe von Selbstporträts. Überall gibt es mich. Ich - bedingt durch die Realität, in den Situationen, in denen ich mich wirklich befand. (...) Wenn ich zwei Figuren male, die in irgendeiner Beziehung zueinander stehen, zum Beispiel einen Parteigenossen und einen purpurroten Priester, dann deshalb, weil ich Zweifel habe, dass ich nicht nach dem Prinzip "eine Kerze für Gott und eine Kerze für den Teufel" handle. In diesem Sinne ist dies auch mein Selbstporträt. (zitiert nach: Co jest w środku Dudy-Gracza, interviewt von T. Kucharski, "Tu i teraz", Nr. 30, 1982)

Im Lichte der Worte des Künstlers - die er als malender Journalist bis zur Perfektion beherrschte - war er nie von blinder Kritik getrieben. Sie ist das Ergebnis einer persönlichen und tiefgreifenden Erfahrung der Realität, in der der "kranke für Polen"-Patriot leben musste.



Auf den Versteigerungspreis wird neben anderen Kosten eine Gebühr erhoben, die sich aus dem Recht des Urhebers und seiner Erben auf Vergütung gemäß dem Gesetz vom 4. Februar 1994 über das Urheberrecht und verwandte Schutzrechte ergibt.

Jerzy Duda Gracz (Częstochowa 1941 - Łagów 2004)- Maler, Zeichner, Bühnenbildner, Pädagoge. Er erwarb 1968 sein Diplom an der Akademie der Schönen Künste in Krakau und an der Fakultät für Grafik in Kattowitz. 1976-82 war er Dozent an dieser Akademie, danach Professor an der Schlesischen Universität in Kattowitz. Er unterrichtete auch an der Europäischen Akademie der Künste in Warschau (1992-2001).
Seine Gemälde zeichnen sich durch technische Virtuosität und Liebe zum Detail aus. Er praktizierte die Kunst in der weit gefassten Konvention des Realismus, in der die Deformation der Figuren und das Groteske dominieren. Er schuf eine Welt der Demaskierung und bediente sich dabei der Sprache des Journalismus und der Allegorie. Er ist Autor mehrerer bedeutender Projekte, darunter der Plafond "Verklärung" in der Kirche von Toporów (1995) und die Serie "Golgotha von Jasna Góra" im Paulinerkloster in Częstochowa (2000/2001). Der Künstler hatte über 180 Einzelausstellungen im In- und Ausland (u. a. in Berlin, London, Paris, Moskau, Rom, Wien, Florenz, Düsseldorf, Chicago, New Delhi, München und New York). Er hat an etwa 300 nationalen und internationalen Ausstellungen polnischer Kunst teilgenommen. Er vertrat Polen u. a. auf der XLI Kunstbiennale in Venedig 1984, auf der XX. und XXI. Weltkunstausstellung in Köln 1986 und 1987 und auf der EXPO '92 in Sevilla. Die Gemälde von Jerzy Duda Player befinden sich in den Sammlungen des Nationalmuseums in Warschau, Krakau, Posen, Breslau und Danzig, im Museum der Jagiellonen-Universität im Collegium Maius in Krakau, im Museum der Erde der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Warschau, in den Kunstsammlungen von Jasna Gora in Tschenstochau und anderen Bezirks- und Stadtmuseen sowie in Privatsammlungen, unter anderem von W. Ochman und W. Fibak; im Ausland - in den Sammlungen der Uffizien in Florenz, des Puschkin-Museums in Moskau, des Stadtmuseums Gent, der Stiftung BAWAG in Wien und der Vatikanischen Sammlung sowie in Galerien und Sammlungen in Österreich, Belgien, der Tschechischen Republik, Dänemark, Frankreich, den Niederlanden, Israel, Japan, Kanada, Mexiko, Norwegen, Russland, Schweden, der Schweiz, den USA, Venezuela, dem Vereinigten Königreich, Italien und Ungarn.
Auktion
Auktion der Werke von Jerzy Duda Gracz
gavel
Date
15 September 2023 CEST/Warsaw
date_range
Ausrufungspreis
-
Schätzungen
55 800 - 78 120 EUR
Endpreis
66 960 EUR
Endpreis mit ohne Auktionsgebühr
55 800 EUR
Mehrgebot
300%
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Auktion

Agra-Art

Auktion der Werke von Jerzy Duda Gracz
Date
15 September 2023 CEST/Warsaw
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