Joseph Kapelyan (geb. 1936, Belarus), Fenster und Tür

Biografie
Joseph Kapelyan ist ein Künstler weißrussischer Herkunft, der derzeit in Tel Aviv lebt und arbeitet. Geboren 1936, verbrachte er seine ersten Jahre im kriegszerstörten Ural. Seine künstlerische Ausbildung erhielt er an der Hochschule für Bildende Künste in Leningrad, wo er von 1952 bis 1956 studierte. Bald darauf wurde er zur Armee eingezogen und nach Kobrin im westlichen Teil von Belarus versetzt. In den frühen 1960er Jahren beschloss Kapelyan, seine künstlerische Ausbildung fortzusetzen. Sein Diplom erhielt er 1966 in Minsk. In dieser Zeit unternahm er ausgedehnte Reisen, die ihn unter anderem in den Kaukasus, auf die Krim, nach Kasachstan und Finnland führten. Im Jahr 1973 kam er nach Polen. Anfang der 1980er Jahre wanderte der Künstler nach Israel aus, wo er eine Stelle als Dozent am Institut für Archäologie der Universität Tel-Aviv antrat.
Kapelyans Kunst zeigt den Wunsch, sich von akademischen Zwängen und starren Regeln zu lösen. Der Künstler vermeidet es, Trends oder künstlerischen Schulen zu folgen, deren Zugehörigkeit bedeuten würde, sich irgendwelchen starren Regeln der Logik zu unterwerfen. Er sucht konsequent nach seinem individuellen Stil. Die Kritiker sehen in Kapelyans Kunst einen humanistischen Ansatz, da das beherrschende Thema seines künstlerischen Ausdrucks der Mensch im Universum ist. Seine Landschaften, Stillleben, fantastischen und mystischen Gemälde sind metaphorische Darstellungen des Wunsches, die tiefsten menschlichen Emotionen zu erleben.
Linie und Geometrie sind die wichtigsten expressiven und kompositorischen Elemente in der Kunst des Künstlers. Die Linien, die manchmal skizzenhaft erscheinen, sind die reinsten und präzisesten Manifestationen des emotionalen, intellektuellen und ästhetischen Ausdrucks. Der Künstler benutzt die Linie als Kontur und manchmal auch, um Bewegung zu vermitteln. Dieses Verfahren entspringt seiner ungebremsten Vorstellungskraft. Es sind die stark ausgeprägten Konturen und die Geometrie, die die Werke der 1990er Jahre miteinander verbinden. Durch die geometrische Harmonie erzählt der Künstler Geschichten über das menschliche Schicksal.