Marian Mokwa (1889 Malary - 1987 Sopot), Von einer Reise in den Nahen Osten

Aquarell, Papier, 30 × 24, 5 cm
Signiert mit Bleistift p. d.: "Mokwa".

Provenienz:
Sammlung der Familie von Antoni Małecki (1889-1977), polnischer Apotheker und Aktivist. Gründer und Inhaber der ersten Apotheke in Gdynia, Ratsmitglied der Industrie- und Handelskammer, Präsident der Gesellschaft der unabhängigen Kaufleute in Gdynia. Er war einer der Mitbegründer von Gdynia in dieser einzigartigen Periode der Stadtgründung.

Einer der wichtigsten Abschnitte im Leben von Marian Mokwa war seine Reise in die Türkei Ende 1911. In dieser Zeit nahm sein individueller Stil Gestalt an. Die Zeit am Bosporus war für Marian Mokwa eine arbeitsreiche Zeit, die mit Reisen und Malen ausgefüllt war. In dieser Zeit verwendet der Künstler das Aquarell, eine Maltechnik, die für die Arbeit unter freiem Himmel und an ständig wechselnden Orten unerlässlich ist. In der Türkei interessierte er sich für die Landschaft, zeichnete mit Vorliebe menschliche Typen und skizzierte die Architektur von Istanbul und anderen Städten des Nahen Ostens. Für den Maler aus dem Norden war der Orient eine faszinierende Entdeckung, eine Welt, in der sich das Exotische mit dem Antiken vermischt. Der Orient überrascht und lockt mit seiner Pracht, der Schärfe des Lichts und dem Fieber der Farben. Seine Werke aus dieser Zeit, die manchmal in "impressionistischer Eile" entstanden, zeugen von einem echten Talent, das durch seine Reife überrascht. In der Türkei legte Mokwa seine Steifheit und seinen akademischen Manierismus ab. Die Werke sind äußerst leuchtend und leicht, durchdrungen von der für die südlichen Länder charakteristischen Aura. Während einer der Seeschlachten im Balkankrieg legte er ein symbolisches Gelübde ab und widmete sein Werk dem Meer. Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs unterbrach die Zeit seiner ersten Erfolge, seiner Popularität, der Gunst der Kritiker und seines nicht unbeträchtlichen Ruhmes als Aquarellist des Orients.
Bibliografie: Wojciech Zmorzyński, "Tureckie śluby Mariana Mokwy", Ausstellungskatalog, Nationalmuseum in Gdańsk, Gdańsk 2014.