Albrecht DÜRER (1471-1528), nach. Holzschnitt, geripptes Papier, Druck 12,5 x 9,5 cm, Papier 13,2 x 10,5 cm, im Holzschnitt signiert l.d. Monogramm AD. Erhaltungszustand: Druck blass, Papier vergilbt, Kanten berieben, fleckig, rückseitig p.-g. und l.b. geklebt.
Maler, Grafiker, Zeichner und Kunsttheoretiker. Einer der größten Künstler der Jahrhundertwende, Freund von Gelehrten und Künstlern, Hofmaler von Kaiser Maximilian I. und später Karl V. Er lernte in der Goldschmiedewerkstatt seines Vaters und bei dem Maler Michael Wolgemut zur Zeit der Entstehung des Liber Chronicarum. Er unternahm eine Gesellenreise durch das Elsass und die Schweiz. Zweimal ging er nach Italien (1494-95 und 1505-06), wo er die Kupferstiche von Mantegni kopierte. In Venedig zeichnete er sich durch die Verwendung von Helldunkel und Halbtönen aus. Nach seiner Rückkehr ließ er sich in seiner Heimatstadt Nürnberg nieder, wo er eine Werkstatt für Malerei und Druckgrafik betrieb, in der er zahlreiche Lehrlinge und Gesellen beschäftigte. Dürer revolutionierte die Druckgraphik, indem er die technischen Grenzen des Holzschnitts überwand. Er führte eine dünnere, zartere Linie ein, machte die Schattierung subtiler, erweiterte die Werteskala erheblich und lernte, die Textur und Räumlichkeit der Dinge wiederzugeben, was ihm eine nie dagewesene Detailgenauigkeit und programmatische Komplexität in seinen Kompositionen ermöglichte. Er beherrschte nicht nur den Holzschnitt und den Kupferstich, sondern versuchte sich auch an der Acidit- und Kaltnadelradierung. Seinen Stichen verlieh er den Status eines eigenständigen Kunstwerks. Er nutzte bewusst die leichte Verbreitung der Druckgrafik, um seinen Ruhm zu mehren, indem er ganze Serien von Drucken herausgab (die berühmtesten: "Große und kleine Passion", "Apokalypse", "Marienleben") und darauf achtete, sein Monogramm an prominenter Stelle zu platzieren. Dürers Hauptwerk sind drei Kupferstiche, die sogenannten Meisterstiche: "Der heilige Hieronymus im Atelier", Ritter, Tod und Teufel" und Melancholia I", von Panofsky als sein psychologisches Selbstbildnis bezeichnet. Er scheute auch nicht vor expliziteren Selbstdarstellungen zurück, wie in "Männerbad", wo er neben sich selbst auch seinen gelehrten Freund Wilibald Pirkheimer (der beleibte Mann rechts) platzierte.
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