Bernard PICART (1673-1733), Titelblatt eines Kapitels des Historischen Atlas, 1720

'Historischer Atlas', herausgegeben von Henri Abraham Châtelain, Amsterdam (1719-1720)
Kupferstich handkoloriert in Aquarell, Papier; 42 x 26 cm (im Licht des Passepartouts);
signiert und datiert in der Platte v.l.n.r.: "B. Picart inv. et facit 1720";
Unterhalb der Komposition eine Beschreibung auf Französisch.
Glosa: "Atlas historique, ou Nouvelle introduction a l'histoire, a la chronologie et a la geographie ancienne et moderne [...]" war eine außergewöhnliche Publikation in Bezug auf ihren Inhalt und ihren Reichtum an Illustrationen. Die Karten, einschließlich der "in plano" angefertigten Illustrationen, wurden von 285 Kupferstichplatten gedruckt. Die Karten wurden von Henri Abraham Châtelain gestochen, hauptsächlich auf der Grundlage der Arbeiten des französischen Kartographen Guillaume de L'Isle. Die Illustrationen wurden von Bernard Picart nach seinen eigenen Vorstellungen gestochen, und die französischsprachigen Begleittexte behandelten Themen wie Kosmografie, Geografie, Geschichte, Genealogie, Heraldik, biblische Geschichte usw.
Henri Abraham Châtelain (1684-1743) - hugenottischer Pfarrer; lebte nacheinander in Paris, St. Martins, London (ca. 1710), Den Haag (ca. 1721) und Amsterdam (ca. 1728). Er war ein begabter Künstler, der eine Fülle von historischen und geografischen Informationen geschickt mit feinen Stichen und unkomplizierten Kompositionen verband. Das bahnbrechende Werk dieser Zeit umfasst Studien zur Geografie, Geschichte, Ethnologie, Heraldik und Kosmografie. Die Karten von Châtelain sind ein großartiges Beispiel für das goldene Zeitalter der französischen Kartografie. Der Verlag von Châtelain, Châtelain Freres und Châtelain & Fils, war von etwa 1700 bis 1770 in Amsterdam tätig.
Bernard Picart (1673, Paris -1733, Amsterdam) - Designer, Graveur. Er erlernt den Beruf des Kupferstechers zunächst bei seinem Vater Étienne Picart (1632-1721) und bei Benoît Audran le Vieux, dann bei Sébastien Leclerc (1689). Zwischen 1696 und 1698 war er zum ersten Mal in den Niederlanden, wohin er zurückkehrte und sich ab 1711 dauerhaft in Amsterdam niederließ. Als angesehener und produktiver Künstler erlangt er Berühmtheit; die Zahl der Aufträge lässt das Niveau seiner Kupferstichkunst mit der Zeit sinken.