Jan Matejko (1838 Kraków - 1893 dort), Humoristische Szene. Narr

Bleistift, Papier, 38 × 53 cm

Auf der Rückseite in Bleistift ein Rahmungsvermerk

Das Gemälde wird von einer Stellungnahme von Dr. Małgorzata Buyko, 2019, begleitet.

Mit Jan Matejkos Gemälden verbindet man in erster Linie pathetische historische Szenen oder die künstlerischen Interpretationen des Künstlers zu bestimmten Ereignissen. Eine humorvolle Erzählung sucht man in diesen detailreichen Szenen vergeblich. In dieser Kategorie sind es die satirisch angehauchten Zeichnungen, die einen eigenen Teil des bekannten Oeuvres dieses herausragenden Künstlers bilden. Sie zeichnen sich durch eine starke Linie, Leichtigkeit und eine beträchtliche Distanz zum umgebenden Familienleben sowie zu seiner eigenen Person aus. Zu den bekanntesten gehören jene, die das Familienleben von Matejkos Familie im Sommerschloss in Krzesławice darstellen, wie "Matejko malt Kopernik" oder "Szene auf der Veranda in Krzesławice". (Sammlung des Nationalmuseums in Krakau).
"Ein einzigartiger Ort, an dem eine bedeutende Anzahl von Familienkarikaturen entstanden ist, ist zweifellos Krzesławice, wo die Familie Matejko ab 1876 viel Zeit in dem nach dem Verkauf des Gemäldes Batory bei Pskow erworbenen Herrenhaus verbrachte. Jan hatte dort auch ein kleines Atelier. Er lud selten Gäste von außerhalb der Familie ein. Vielleicht ist die vorliegende Zeichnung ein Beispiel dafür. Es ist bekannt, dass der Künstler viel Gesellschaft mied, aber er hatte einen engen Freundeskreis (abgesehen von seiner Familie), zu dem der Maler Izydor Jabłoński (1835 -1905), der Sekretär des Künstlers seit 1876 und Matejkos erster Biograf Marian Gorzkowski (1830-1911), der Historiker Józef Szujski (1835-1883) und zwangsläufig auch der Verwalter des Gutes Krzesławice, Cybulski, gehörten. Möglicherweise handelt es sich bei der ausgestellten Zeichnung um ein bisher unbekanntes Zeugnis ihres gemeinsamen Besuchs oder um eine Fantasie des Künstlers selbst." (Auszüge aus dem Gutachten von P. Małgorzata Buyko).