Abmessungen: 62,2 x 46,7 cm
Signiert und datiert l.d.: "Ignacy Witkiewicz 1931 V", bezeichnet p.d.: "(T.B) NP 63 + Pförtner".
Nach neueren Erkenntnissen könnte es sich bei dem Porträtierten um den aus Zakopane stammenden Arzt Herman Mangel handeln, der die Mutter von Witkacy medizinisch betreute.
Herkunft
Privatsammlung, Kraków
DESA Unicum, September 2020
Institutionelle Sammlung, Warschau
Literatur
vergleiche: Irena Jakimowicz, Witkacy. Malerin, Warschau, 1985, Kat. Nr. 187 (Abb.), S. nlb.
Biogramm
Sein Vater war der bekannte Kritiker, Maler und Schriftsteller Stanisław Witkiewicz, Schöpfer des sogenannten "Zakopane-Stils" in der Architektur. In den Jahren 1905-10 studierte er unsystematisch an der Akademie der Schönen Künste in Krakau bei Józef Mehoffer und bei Władysław Ślewiński in Poronin. Er reiste nach Italien, Frankreich und Deutschland. Im Jahr 1914 nahm er an Bronisław Malinowskis ethnografischer Expedition nach Australien teil, von wo er nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs nach Europa zurückkehrte. Sein frühes malerisches Werk wurde von Jung-Polen und P. Gauguin und Wł. Ślewiński beeinflusst. Später kam er zu einer Art Expressionismus. Mit der Zeit gab er die Malerei aufgrund seiner theoretischen Überlegungen zur Form auf. Er gründete eine Ein-Mann-"Porträtfirma" und beschränkte sich auf die Herstellung von Pastellporträts, die er oft unter dem Einfluss von Stimulanzien anfertigte, die es ihm ermöglichten, mit Formen zu experimentieren. Stanisław Ignacy Witkiewicz schrieb vier Romane, über 40 Theaterstücke, zahlreiche Artikel und Essays über Malerei, Literatur, Theater und Philosophie. In der Zwischenkriegszeit lebte er hauptsächlich in Zakopane. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs floh er vor den Deutschen in die östlichen Grenzgebiete, wo er am 18. September 1939 in dem Dorf Jeziory in Polesien Selbstmord beging.