Piotr Michałowski (1800 - 1855), Schlachtszene mit der napoleonischen Armee

Aquarell, Papier; 8 x 16,5 cm;
Signiert p. d.: "P. Michałowski"

Provenienz:
Privatsammlung, Österreich

Bibliographie:
Ostrowski J. K., Piotr Michałowski , Krajowa Agencja Wydawnicza, Warschau 1985.

" [...] Piotr Michałowski, ein Amateurkünstler und tapferer Staatsmann, wird nicht vergessen werden. Seine Lanzenladungen, seine Melees haben die Energie der Zeichnung, verbunden mit Wahrheit und jener Bravour des Pinsels, die wohl mit dem französischen Gericault verglichen werden kann. [...]".
Wojciech Korneli Stattler
Die kunstvollen, in Aquarell ausgeführten Schlachtszenen sind unter den öffentlich zugänglichen Werken von Piotr Michałowski selten. Außerdem ist das Werk signiert, was es angesichts der Tatsache, dass der Künstler mit der Anbringung seines Namens auf seinen Werken äußerst sparsam war, zu einer Rarität für Sammler macht. Die dynamische Komposition stellt mächtige Armeen dar, die in einer erbitterten Schlacht aufeinander treffen. Der Vordergrund mit den berittenen Soldatenfiguren und den kräftigen Farbflecken in Rot, Weiß und Blau ist deutlich hervorgehoben. Im Hintergrund der Komposition verschmelzen die Figuren miteinander und betonen die Tapferkeit des Gefechts. Mit kühn geschichteten Farbschichten schuf Michałowski meisterhaft eine maßstabsgetreue Komposition zu seinem Lieblingsthema. Dem Künstler ging es nicht darum, den Verlauf der Schlacht realistisch darzustellen. In diesem Gemälde spielen der Ausdruck und die hervorragend wiedergegebene Spannung der sich entfaltenden Genreszene eine große Rolle.
Piotr Michałowski gilt als der bedeutendste polnische Maler der Romantik. In seinen Werken stellte er am häufigsten Themen der napoleonischen Kriege, Soldatenporträts oder Pferdestudien dar. Er war auch als engagierter Patriot und Staatsdiener bekannt. Interessanterweise betrachtete er die Malerei als eine große Leidenschaft, die er unter anderem während seines Aufenthalts in Paris im Atelier von Charlet entwickelte. Sie war nicht als Einnahmequelle gedacht, weshalb er seine Werke im Allgemeinen weder ausstellte noch datierte. Seine große Liebe zur Kunst und sein ungewöhnliches Talent führten jedoch dazu, dass der Künstler in den Kanon der bedeutendsten Künstler aufgenommen wurde.