64,0 x 87,0 cm - Aquarell, Gouache, Buntstift, Karton auf Karton rückseitig signiert: TAxentowicz
Rückseitig l.g. Aufkleber (Druck, Typoskript, Stempel): Towarzystwo Przyjaciół Sztuk Pięknych w Krakowie | R. 1939 | No. 238 | Autor WYSTAWA POŚMIERTNA T. AXENTOWICZ | Adresse... | Werk Prozession | Ausführung Aquarell | Preis ...
Das ausgestellte Gemälde:
- Katalog der posthumen Ausstellung von Teodor Axentowicz, Gesellschaft der Freunde der bildenden Künste in Krakau, Krakau 1938, Kat.-Nr. 238.
Teodor Axentowicz war einer der ersten polnischen Künstler, der die später so beliebten Bilder des huzulischen Lebens malte. Die erste Komposition Beerdigung in Ruthenien (1882) entstand während des Aufenthalts des Künstlers in München, die nächsten: Kolomyjka (1895) und Święto Jordanu (1893) - in Paris. Diese Gemälde faszinierten das westeuropäische Publikum durch ihre Exotik. Denn sie widersetzten sich den damals modischen orientalischen Inhalten, indem sie die farbenfrohe huzulische Landschaft im Kontrast zur rauen Winterlandschaft darstellten.
Das Fest des Jordan ist daher eine der frühesten "huzulischen" Kompositionen von Axentowicz. Das ursprünglich in großen Ölgemälden dargestellte Motiv (Jahre 1893, 1895: Sammlungen des MNP und des Nationalmuseums in Warschau) wurde später aufgrund seiner Beliebtheit in verschiedenen Varianten in Öl, Aquarell oder Pastell gemalt. Das hier gezeigte Werk, das sich durch die Freiheit und Frische seiner Behandlung und die hervorragende Charakterisierung der Figur auszeichnet, ist wahrscheinlich eine der frühen Wiederholungen dieses Themas in Aquarell. Ein ähnliches Werk wie das hier gezeigte ist das Fest des Jordan aus der Sammlung des Nationalmuseums in Lublin; es handelt sich um Kompositionen desselben Formats, die beide hervorragend gemalt sind und sich nur in kleinen Details unterscheiden.
Das Jordanfest ist eine feierliche Zeremonie der Wasserweihe, die in der orthodoxen und griechisch-katholischen Kirche am Dreikönigstag (Epiphanias) begangen wird. Durch die Erinnerung an die Taufe Christi wird es als "Jordan" bezeichnet. Dieses Fest ist eines der 12 großen Feste des orthodoxen Kirchenjahres. Es wird am 19. Januar nach dem Gregorianischen Kalender gefeiert (d. h. am 6. Januar nach dem Julianischen Kalender). An diesem Tag taucht der Geistliche in einer feierlichen Zeremonie das Kreuz in einen Fluss oder Bach und besprengt die Gläubigen mit dem so geweihten Wasser, die dann das geweihte Wasser in Krügen sammeln und nach Hause tragen.
Teodor Axentowicz (Brasov in Siebenbürgen 1859 - Krakau 1938) - Maler, Pastellmaler, Lithograf - war einer der bekanntesten und meistgeschätzten polnischen Maler. Er studierte an der Akademie der Bildenden Künste in München bei Gabriel Hackl, Alexander Wagner und Gyula Benczúr. Er schloss sein Studium in Paris ab, wo er sich anschließend mehrere Jahre aufhielt. Er nahm an den Pariser Salons teil; 1890 wurde er Mitglied der Société Nationale des Beaux-Arts. Während dieser Zeit unternahm er auch zahlreiche Reisen nach London. 1895 kehrte er nach Polen zurück und ließ sich dauerhaft in Krakau nieder, wo er zum Professor an der dortigen Hochschule für Bildende Künste (ab 1900 Akademie) ernannt wurde. Er unterrichtete dort ununterbrochen bis 1934 und fungierte zweimal als Rektor (1910-11 und 1927-28). Er gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Gesellschaft Polnischer Künstler "Sztuka", war Mitglied der Wiener "Sezession" und schrieb für deren Zeitschrift "Ver Sacrum". Besonders erfolgreich war er mit seinen idealisierten Bildern von feinen Damen und anmutigen Kinderporträts. Er malte auch Genrebilder und war einer der ersten Maler der Huzulenregion und des Huzulenvolkes. Er schuf Historienbilder und symbolische Kompositionen, die sich mit dem Vergehen der Zeit, der Vergänglichkeit und dem Alter beschäftigen. Seine frühen Gemälde aus der Münchner Zeit sind im Geiste des akademischen Realismus gehalten; sein späteres Werk ist von der englischen Malerei des 18. Jahrhunderts und von den Werken zeitgenössischer Maler - Boldoni, Whistler, Sargent - beeinflusst. Seine Gemälde zeichnen sich durch Dekorativität, Eleganz, die Frische einer subtilen Farbpalette und einen zarten Jugendstilstil aus. Anfänglich malte er in Öl und Aquarell, nach 1890 beherrschte er vor allem die Pastelltechnik. Er arbeitete als Illustrator und Lithograph und entwarf Plakate für "Art"-Ausstellungen.
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