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Jerzy Duda Gracz, DIE MOTIVE POLENS - EYE 2, 1994

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Schätzungen: 29 016 - 51 336 EUR
Zusätzliche Gebühren: +5% / 3% Droit de suite
65,5 x 54,0cm - Öl, Faserplatte signiert l.d.: DUDA GRACZ . 1698/94 .

Rückseitig auf der Platte in Marker p.g.: 6 V 94

Rückseitig auf der Tafel unten:

- handschriftlich ausgefüllte Autorenplakette mit Angaben zum Gemälde und Signatur;

- Ausstellungsaufkleber [Druck]: Schlesisches Museum in Kattowitz | Jerzy Duda Gracz - | Pro memoria - | Sammlung Wrocław | 19.02. - 10.04.2005, Museumsstempel links;

- Ausstellungsaufkleber [Druck]: Kupfermuseum Legnica | Jerzy Duda Gracz | Pro Memoria | Sammlung Wrocław 15.04. 2005 - 28.05. 2005, Museumsstempel unten;

- Ausstellungsaufkleber [Druck]: WROCŁAW MUNICIPAL MUSEUM | Jerzy Duda Gracz - Pro memoria | Wrocław Collection | 8 I - 13 II 2005, Museumsstempel unten;

Auf der Platte eine Inschrift in Filzstift p.g.: 6 V 94.

Ausgestelltes Bild:

- Jerzy Duda Gracz - Pro memoria. Sammlung Wrocław, Stadtmuseum Wrocław 8 I - 13 II 2005, Schlesisches Museum in Katowice 19 II - 10 IV 2005, Kupfermuseum in Legnica 15 IV - 28 V 2005;
- Präludium. Sammlung Wrocław, Galerie des Auktionshauses Agra-Art, Warschau 28 I - 3 III 2023;
- Polnischer Sommer. Duda Gracz bei Tichauer, Kunstgalerie Tichauer, Tychy 1 VII - 24 IX 2023.

Reproduziertes Bild:

- Jerzy Duda Gracz. Pro memoria. Sammlung Wrocław (Ausstellungskatalog), Stadtmuseum Wrocław, Wrocław 2005, S. 41, Farbabbildungen, Katalog Nr. 35;
- Präludium. Sammlung Wrocław (Ausstellungskatalog), Agra-Art, Warschau I 2023, S. 27, Farbabbildungen, Kat. Nr. 9;
- Polnischer Sommer. Duda Gracz bei Tichauer, Kunstgalerie Tichauer, Tychy VI 2023, S. 54, farbig ill.



Die Darstellung eines Mannes auf einem weißen Pferd erschien mehrmals in den Gemäldeserien des Künstlers aus den 1980er Jahren - Motive, Tänze und polnische Dialoge und aristokratisch-historische Gemälde. In ihnen berührte er gesellschaftspolitische Themen mit seiner charakteristischen Neigung, geschickt mit Symbolik und einer bitteren Pointe zu operieren. In die Rolle des Reiters schlüpfte meist ein Lanzenreiter (Bild 1260. Anbetung des kleinen Ritters, 1988) oder er selbst (Bild 750. Polnisches Motiv mit Pferd, 1983). Der Reiter des Pferdes wurde als Symbol Polens, des Führers und Barden der Nation interpretiert, in dessen Verhalten und psychophysischen Eigenschaften ein Kommentar zur aktuellen Realität gesucht wurde. Im vorliegenden Werk, das in der Realität der Dritten Republik entstanden ist, ist die Figur im Sattel ein fettleibiger, depressiver Mann mit schlaffem Körper, gekleidet in ein zerknittertes T-Shirt und eine Papiermütze, die an die Kopfbedeckung des berühmten Selbstporträts von 1982 erinnert (Bild 615. Selbstporträt "Ora et colabora"). Er lässt seinen Blick träge über das Schlachtfeld schweifen, das in Wirklichkeit ein vermüllter Dorfhof ist. Es bleibt die Frage offen, ob er die Erwartungen erfüllen, "die Dinge richtig stellen" und ein Held der Zeit werden wird. Seine Rückkehr zu einem nationalen Thema im Jahr 1994 - einer Zeit, in der das Werk des Malers von der Landschaft dominiert wurde - zeigt, dass er den polnischen Angelegenheiten gegenüber nie gleichgültig war. Tadeusz Nyczek sprach in einem Interview über diese besondere Haltung: Während die 1970er und 1980er Jahre eine Art Konfrontation mit der engstirnigen Realität des kommunistischen Polens darstellten, war die spätere Periode von Jerzys Werk von einem Dialog mit der wiedergewonnenen Freiheit geprägt. Er bezog sich auf die polnische Mythologie der Versöhnung, die zum Beispiel aus Wyspianski, Wesele (Die Hochzeit), Wyzwolenie bekannt ist. Er stellte die Frage: Was werden wir mit dieser Freiheit machen, werden wir diese historische Chance überhaupt nutzen können? Er ärgerte sich über die unnötigen Feierlichkeiten, die typisch polnischen Gesten, den aufdringlichen Verweis auf nationale Symbole, die Husaren, die weißen Pferde, das Schwenken der Fahne und des Säbels. Polen als Hinterhof, der mit Überbleibseln der Geschichte und dem Zuckerguss des Märtyrertums überladen ist. (zitiert nach: T. Nyczek, Jerzy Duda Gracz. Malerei und Grafik, Nowohuckie Centrum Kultury, Kraków 2019, S. 20-21)



Auf den Versteigerungspreis wird neben anderen Kosten eine Gebühr erhoben, die sich aus dem Recht des Künstlers und seiner Erben auf Vergütung gemäß dem Gesetz vom 4. Februar 1994 über das Urheberrecht und verwandte Schutzrechte (droit de suite) ergibt.

Jerzy Duda Gracz (Częstochowa 1941 - Łagów 2004)- Maler, Zeichner, Bühnenbildner, Pädagoge. Er erwarb 1968 sein Diplom an der Akademie der Schönen Künste in Krakau und an der Fakultät für Grafik in Kattowitz. 1976-82 war er Dozent an dieser Akademie, danach Professor an der Schlesischen Universität in Kattowitz. Er unterrichtete auch an der Europäischen Akademie der Künste in Warschau (1992-2001).
Seine Gemälde zeichnen sich durch technische Virtuosität und Liebe zum Detail aus. Er praktizierte die Kunst in der weit gefassten Konvention des Realismus mit einer dominierenden Deformation der Figuren und des Grotesken. Er schuf eine Welt der Demaskierung und bediente sich dabei der Sprache des Journalismus und der Allegorie. Er ist Autor mehrerer bedeutender Realisierungen, darunter der Plafond "Verklärung" in der Kirche in Toporów (1995) und die Serie "Golgotha von Jasna Góra" im Paulinerkloster in Częstochowa (2000/2001). Der Künstler hatte über 180 Einzelausstellungen im In- und Ausland (u. a. in Berlin, London, Paris, Moskau, Rom, Wien, Florenz, Düsseldorf, Chicago, New Delhi, München und New York). Er hat an etwa 300 nationalen und internationalen Ausstellungen polnischer Kunst teilgenommen. Er vertrat Polen u. a. auf der XLI Kunstbiennale in Venedig 1984, auf der XX. und XXI. Weltkunstausstellung in Köln 1986 und 1987 und auf der EXPO '92 in Sevilla. Die Gemälde von Jerzy Duda Player befinden sich in den Sammlungen des Nationalmuseums in Warschau, Krakau, Posen, Breslau und Danzig, im Museum der Jagiellonen-Universität im Collegium Maius in Krakau, im Museum der Erde der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Warschau, in den Kunstsammlungen von Jasna Gora in Tschenstochau und anderen Bezirks- und Stadtmuseen sowie in Privatsammlungen, unter anderem von W. Ochman und W. Fibak; im Ausland - in den Sammlungen der Uffizien in Florenz, des Puschkin-Museums in Moskau, des Stadtmuseums Gent, der Stiftung BAWAG in Wien und der Vatikanischen Sammlung sowie in Galerien und Sammlungen in Österreich, Belgien, der Tschechischen Republik, Dänemark, Frankreich, den Niederlanden, Israel, Japan, Kanada, Mexiko, Norwegen, Russland, Schweden, der Schweiz, den USA, Venezuela, dem Vereinigten Königreich, Italien und Ungarn.
Auktion
Auktion der Werke von Jerzy Duda Gracz
gavel
Date
15 September 2023 CEST/Warsaw
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Ausrufungspreis
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Schätzungen
29 016 - 51 336 EUR
Endpreis
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Auktion

Agra-Art

Auktion der Werke von Jerzy Duda Gracz
Date
15 September 2023 CEST/Warsaw
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